BEAMS BOY
Interview mit Fuuko Asayama
Können Sie uns etwas über die Marke erzählen?
BEAMS BOY basiert auf Herrenbekleidung, imitiert allerdings nicht einfach bestehende Männermode, sondern kreiert einen neuen Stil durch den BEAMS BOY-Filter. Dabei wird auf die Details, Merkmale und Geschichten geachtet, die in jedem Kleidungsstück stecken. Unsere Kollektion orientiert sich an Kategorien, die man in der Herrenmode findet: Tradition, Arbeit, Militär, Sport und Outdoor. In jeder dieser Kategorien legen wir großen Wert auf die Details und Besonderheiten der Kleidung und möchten Stücke schaffen, die man lange lieben kann. Es ist großartig, dass diese Details heute noch verwendet werden, seit sie entstanden sind – und dass hinter jedem Detail eine Geschichte und ein Grund steckt. Wir wollen diesen Respekt bewahren. Ich denke, BEAMS BOY ist keine Marke, die auf Trends fokussiert ist, sondern darauf abzielt, zeitlose Stücke zu produzieren, die man über viele Jahre schätzen kann.

Ich finde dieses Konzept sehr einzigartig, besonders in der Welt der Damenmode. Wie hat es begonnen?
BEAMS BOY wurde 1998 ins Leben gerufen, als Streetwear und der amerikanische Casual-Style (in Japan „Ame-Kaji“ genannt) ein großer Trend waren. Diese Stile gab es jedoch nur bei Männermodemarken und -geschäften, was es für Frauen schwierig machte, die passende Größe und Passform zu finden. Viele Frauen gingen in Vintage-Läden und suchten nach Herrenmode oder Vintage-Kinderkleidung, die ihnen passte. Einer der BEAMS-Mitarbeiter hatte dann die Idee, die neue Marke zu schaffen, die die Details von Herrenmode auf Frauen ausrichtet – so entstand BEAMS BOY. Deshalb basieren viele unserer Stücke auf Vintage-Designs. BEAMS BOY war damals neu und einzigartig, wurde in einigen Magazinen vorgestellt, und es war ganz normal, dass sich lange Schlangen vor dem Laden bildeten.

Es ist beachtlich, dass die Marke seit ihrer Gründung demselben Konzept treu bleibt. Können Sie den Prozess der Kollektionserstellung beschreiben?
Zunächst sammeln wir Bilder und Inspirationen aus Filmen und Büchern, die uns im Moment interessieren, und fügen sie zu einem Moodboard zusammen. Dann überlegen wir, welche Kategorie (Tradition, Arbeit, Militär, Sport und Outdoor) zu dieser Stimmung passt. Oft ist es nicht nur eine, sondern zwei oder mehr Kategorien. Zum Beispiel, als das Konzept „BEAMS BOY New York“ war, verbanden die Bilder von Koffern und Reiseartikeln mit vielen Taschen die Idee von Taschendetails, die in Arbeitskleidung oder Outdoor-Stilen zu finden sind. Es ist wichtig, dass unsere Kollektion auf eine der fünf Kategorien basiert. Anschließend betreiben wir viel Recherche zu Farben, Größen, Geschichten und Hintergründen der Kleidung und besuchen zahlreiche Vintage-Läden. Wir lieben Vintage-Mode, deshalb ist es für uns normal, Designs von den Vintage-Stücken zu übernehmen, die wir im Team besitzen. Übrigens ist mein Tipp für Vintage-Shopping der Stadtteil Koenji in Tokio.
Es ist für uns essenziell, jede Saison ein neues Moodboard zu erstellen, denn frische Ideen machen BEAMS BOY noch faszinierender und aufregender.
Ich denke, das einzigartige Styling ist ebenfalls ein Schlüsselelement, um BEAMS BOY zu beschreiben. Haben Sie Styling-Tipps?
Mix und Match ist essenziell, wenn man an BEAMS BOY Styling denkt. Eines unserer Lieblingsbeispiele ist es, Herrenmode mit femininen Details wie Spitze oder Perlen zu kombinieren. Zum Beispiel Militärhosen mit einer weißen Bluse und Spitzenkragen. Oder das Mischen von Kategorien, wie etwa traditionelle Teile wie ein Blazer mit militärischen Stücken, etwa einem langen Thermo-Oberteil.

Was ist Ihnen als Direktorin von BEAMS BOY besonders wichtig? Vor allem seitdem die Marke international expandiert?
Wenn wir die Marke außerhalb Japans vorstellen, sind die Käufer die Ersten, die unsere neueste Kollektion sehen. Ich möchte sie durch das Präsentieren von Styling-Beispielen oder Ausstellungsräumen anziehen, die eine ähnliche Atmosphäre wie unser Flagship-Store in Harajuku vermitteln. Besonders wichtig ist mir dabei, die fünf Kategorien vorzustellen und die Details jedes Stücks einfach und verständlich zu erklären. Wenn die Käufer unser Konzept und den Wert der Marke durch diese Kommunikation wirklich verstehen, glaube ich, dass sie BEAMS BOY auf die attraktivste Weise an das Verkaufspersonal und die Kunden weitergeben können. In der Zukunft würde ich gerne die Kunden in der Stadt persönlich treffen und mit ihnen kommunizieren, so wie ich es in Japan tue.
Was sind die Pläne oder Wünsche für die Zukunft?
Wir würden gerne ein Event planen oder Kollaborationsartikel entwerfen und die lokalen Kunden persönlich treffen. Es wäre auch großartig, einen eigenen BEAMS BOY-Bereich im Geschäft zu haben! Es gibt so viele Ideen, die wir gemeinsam umsetzen können. Es ist eine große Freude, mit HHV Clothing zusammenzuarbeiten und die Möglichkeit zu haben, unsere Kollektion den Berlinern zu präsentieren.
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Interview bei Iku Sasajima











