HHV Portraits

Roja

Unsere HHV Portraits zeigen Mitglieder unserer Community, die sich selbst stylen, um ihren eigenen Stil zu präsentieren. Von Lederschuhen über Sneaker und Slip-Ons, von Hoodies bis hin zu Mohair und Parkas – unsere Community kleidet sich vielseitig und individuell.

Ob in der Modebranche, im Finanzwesen oder als Freelancer – wir stellen monatlich inspirierende Persönlichkeiten vor und zeigen die Vielfalt unserer Community durch ihre Gedanken, Gefühle und ihren ganz eigenen Stil.

Wer bist du, woher kommst du, was machst du – und was machst du, wenn du mal nicht arbeitest?

Ich bin Roja, aufgewachsen in Dinslaken, einer kleineren Stadt in NRW. Vor 11 Jahren bin ich für mein Masterstudium nach Berlin gezogen und wie das oft so ist, geblieben.

Ich komme aus dem Projektmanagement und Partnership Marketing, vor allem im Fashion- und Lifestyle-Bereich, und arbeite seit letztem Jahr selbstständig. Unter anderem konzipiere und realisiere ich Kampagnen für Marken und arbeite mit verschiedenen kreativen Persönlichkeiten und Talenten zusammen.

Parallel habe ich die letzten fünf Jahre eine gemeinnützige Organisation mit aufgebaut, die BIPoC-Communities durch Kreativität, Bewegung und Wissensaustausch zusammenbringt – für eine Gesellschaft frei von Rassismus und Diskriminierung. Ich möchte Räume mitgestalten, in denen sich Menschen sicher fühlen, ihre Potenziale entfalten und sich gegenseitig stärken können.

Wenn ich nicht arbeite, bin ich mit Freund*innen unterwegs, reise gerne, bin draußen in der Natur oder lasse mich von Musik und guten Ausstellungen inspirieren. Ich liebe es zu tanzen, das gibt mir ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit.

Was inspiriert dich dazu, ganz du selbst zu sein und dich so zu kleiden, wie du es tust? Gibt es Menschen, Musik oder Orte, die dich prägen?

Ich hatte schon immer den Drang, meinen eigenen Stil zu finden, auch wenn das bestimmt nicht immer gleich gut aussah. Mehr angekommen bin ich damit erst vor ein paar Jahren. Ich folge keinen Trends mehr, sondern trage, worin ich mich wirklich wohlfühle. Vintage spielt dabei eine große Rolle. Vor allem auf Reisen lasse ich mich von Menschen auf der Straße, von Vibes und Orten inspirieren. Ich kaufe gezielt und überlegt und am liebsten besondere Pieces, die mit einer Erinnerung verbunden sind. Auch meine iranische Kultur prägt mich sehr. Sie ist eine konstante Quelle der Inspiration und lässt mich, trotz Entfernung zur Heimat und Familie, verbunden bleiben.

Sneakers, Boots oder Ballerinas – was trägst du am liebsten und warum? Gibt’s ein Accessoire, ohne das du nie aus dem Haus gehst?

Im Alltag sind es oft Sneaker, bequem und einfach zu kombinieren. Ich liebe aber auch, dass die richtigen Boots einem Outfit direkt mehr Ausdruck geben können.

Ich kann nicht ohne meinen traditionellen Schmuck aus dem Iran. Mein Lieblingsring und meine Armreifen begleiten mich jeden Tag, ich lege sie tatsächlich nie ab. Inspiriert haben mich meine Tanten, die ihre Armreifen ein Leben lang tragen und für die sie inzwischen ganz selbstverständlich dazu gehören. Ich liebe es, genau solche traditionellen Stücke mit meinem eigenen Stil und moderner Kleidung zu kombinieren. Für mich ist das die perfekte Verbindung zwischen Herkunft und dem Hier & Jetzt.

Welcher Berliner Bezirk passt am besten zu deinem Stil – und warum? Hast du Café- oder Restauranttipps? Und wo gehst du hin, wenn du abschalten oder kreativ werden willst?

So wie mein Stil, mal lässig, mal schicker, mal auffällig, mal zurückhaltend, fällt es mir schwer, mich auf einen Bezirk festzulegen. Wenn ich wählen müsste, wären es wahrscheinlich Kreuzberg und Neukölln. Dort treffen unterschiedlichste Stile und Lebensentwürfe aufeinander und koexistieren ganz selbstverständlich, ohne Bewertung.

Meinen täglichen Kaffee hole ich meistens bei Hassan bei „die Kaffeemaschine“, frisches Brot hole ich am liebsten bei “Gorilla” um die Ecke. Für Dumplings kann ich „Han West“ empfehlen und für leckere Pasta „Caligari“. Jeden Samstag trifft sich mein Freundeskreis aus dem Bezirk auf dem Wochenmarkt am Herrfurthplatz, wo wir unseren Kaffee und frisch gepresste Säfte trinken, frische Blumen holen und entspannt ins Wochenende starten.

Ich wohne in der Nähe vom Tempelhofer Feld und liebe die Atmosphäre dort. Ob zum Laufen, Gedanken sortieren oder um den Sonnenuntergang zu genießen, es ist wie mein kleiner Ruhepol mitten in der Stadt.

Was steht als Nächstes an? Und wenn du eine Trend-Prognose für die nächsten Jahre abgeben müsstest – was glaubst du, kommt?

Ich gehe gerade weiter meinen Weg als Freelancerin, mit Fokus auf kreative Arbeit, Wirkung und all dem, was die Selbstständigkeit sonst noch so mit sich bringt.

Was Trends angeht: Ich verfolge nicht wirklich Trends, aber ich glaube, es geht noch mehr in Richtung Individualität. Weniger Hype, mehr echtes Gefühl und vor allem mehr Mut, sich selbst treu zu bleiben und den eigenen Stil zu leben.