Vinny’s
Q&A mit Virgil Nicholas
Vinny’s macht großartige Loafer – aber hinter der Marke steckt mehr als nur Schuhwerk.

Pinot Noir, Millennial-Hip-Hop und Oxford-Hemden: Wer auf der Vinny’s-Website vorbeischaut, stößt auf eine bunte Mischung aus Referenzen und Assoziationen. Loafer sind dabei weit mehr als nur ein modischer Klassiker – sie sind ein Stück Erwachsenwerden. Für viele sind sie die ersten „richtigen“ Schuhe: das Paar für die Schule, die Kirche oder den festlichen Anlass, das die Eltern vor der Versammlung oder dem Sonntagsgottesdienst noch schnell auf Hochglanz brachten. Schuhe, die Geschichten erzählen.
Genau dieses Gefühl der Nostalgie treibt Vinny’s an. Gegründet 2019 von Virgil Nicholas in Kopenhagen und benannt nach seinem Sohn, verbindet die Marke persönliche Erinnerungen mit handwerklicher Qualität. Freundschaften, besondere Momente und prägende Erlebnisse fließen direkt ins Design ein. Das Ergebnis: Schuhe mit Charakter – gefertigt in portugiesischen Familienbetrieben, zeitlos im Look, hochwertig in der Ausführung, aber ohne die steife Attitüde klassischer Heritage-Marken.

Wir haben mit Virgil über Inspirationen, Lieblingsmodelle und die perfekten Accessoires zu Vinny’s gesprochen.
Virgil, was waren deine ersten „Wow“-Sneaker als Kind?
Ganz klar: die Nike Vandal Supreme in Blau mit Satin-Klettverschluss. Die habe ich so lange getragen, bis meine Mutter sie verstecken und schließlich wegwerfen musste – ich wollte sie einfach nicht aufgeben.
Was war die Grundidee hinter Vinny’s? Und warum spielen amerikanische und französische Stilwelten eine so große Rolle?
Kurz gesagt: mein Vater, mein eigenes Erwachsenwerden – und meine Kinder, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Als Kinder haben uns meine Eltern im französischen Prep-Style angezogen. Später, als ich selbst entscheiden konnte, kam amerikanischer Streetwear und Sportswear dazu. Diese beiden Welten sind mein Blick auf Stil. Keine bewussten Zitate, eher ein Teil meines „Muskelgedächtnisses“. Romantisch – ja, aber auch kompliziert, wenn man eigentlich aus keinem der beiden Länder stammt. Vinny’s ist meine Art, diesen Mix zusammenzubringen.

Bootsschuhe, Brogues, Penny Loafer – wie entscheidest du, welche Modelle ins Sortiment kommen?
Jedes Modell hat eine Geschichte. Der „Aztec“ ist nach der Breakdance-Crew meines Kindheitsfreundes benannt. Damals liefen wir in Drei-Ösen-Lugs herum, wenn nicht gerade Prestos auf dem Plattenteller rotierten. Der „Peeters“ entstand ursprünglich für die Hochzeit eines Freundes – und ist einfach geblieben. Ohne persönlichen Bezug kann ich keinen Schuh designen.
Warum sind Loafer deiner Meinung nach so zeitlos?
Weil Zweck nie aus der Mode kommt. Es gibt immer einen Anlass, sich schick zu machen – manchmal ein besonderer Tag, manchmal einfach für den eigenen Kopf. Ein Loafer ist die Antwort darauf.

Gibt es Filmszenen oder Popkultur-Momente, die dich beim Design inspirieren?
Mein Lieblingsfilm ist Der Pate – aber der gibt nicht die Formen vor. Ideen entstehen im Alltag und landen irgendwann auf einem Moodboard.
Hast du ein Lieblingsmodell aus der aktuellen Kollektion?
Der „Boatman“. Schwer, sie auszuziehen – sie funktionieren einfach zu allem.
Welche Accessoires runden Vinny’s deiner Meinung nach perfekt ab?
Eine gute Sonnenbrille und ein Glas Pinot Noir. Alles andere ist Kür.

Vinny’s gibt’s bei HHV – im Store und online.
Text: Chris Danforth







