Barbour White Label Spring/Summer ’21

Barbour White Label Spring/Summer ’21

Traditionelle Handwerkskunst trifft auf japanischen Feingeist


Text: Ali George Hinkins

Wenn es um Heritage Outerwear Brands geht, gibt es nicht viele, die es mit dem Ruf von Barbour aufnehmen können, dem britischen Label, das 1894 von John Barbour im Nordosten Englands gegründet wurde. Im Laufe seines Bestehens hat Barbour eine so treue Fangemeinde aufgebaut, dass es verschiedene Kollektionen und Linien gibt, die exklusiv auf bestimmte Länder zugeschnitten sind. Eine davon ist White Label, eine Linie innerhalb des Barbour Sortiments, die speziell für den japanischen Markt entwickelt wurde. Die Begeisterung der Japaner für Barbour ist auf die Liebe zum Detail und die Sorgfalt zurückzuführen, mit der jedes Produkt gefertigt wird. In der Frühjahr/Sommer-Kollektion ’21 trifft die berühmte Handwerkskunst von Barbour auf den besonderen japanischen Feingeist. Heritage steht im Vordergrund der Kollektion, kombiniert mit einem mühelosen Minimalismus, Inbegriff für den japanischen Stil.

Das Ergebnis ist eine komplette Garderobe, von langärmeligen Poloshirts und T-Shirts mit Motiven des Künstlers Mr Slowboy, bis hin zur Outerwear, deren Designs dem Barbour-Archiv entstammen. Design-Elemente wie wasserfeste Stoffe, neu aufgelegte Archivstücke und ein ikonischer, unvergleichlicher Stil machen White Label zu einer Hommage an das britische Label, wobei gleichzeitig auch eine ganz eigene Stilistik gepflegt wird. Wie bereits erwähnt, setzt White Label die Zusammenarbeit mit dem Künstler und Illustrator Fei Wang, bekannt unter dem Namen Mr Slowboy, mit einer Reihe von grafischen T-Shirts mit exklusivem Artwork fort. Die Illustrationen sind ein spielerischer Gegenpol zu den an die großen Klassiker angelehnten Stücken, die den Großteil der aktuellen Saison ausmachen. Jede von Mr Slowboy dargestellte Figur trägt ihre eigene, sofort erkennbare Barbour Jacke inklusive der typischen Blasebalgtaschen und Metallnieten.

Eingebettet in South Shields, im Nordwesten Englands, einem Gebiet, das für seine 600-jährige Industrie- und Manufakturgeschichte bekannt ist, bietet das physische Archiv von Barbour endlose Inspiration für Enthusiasten und Gastdesigner. Entsprechend dem Ruf und der Markenhistorie bildet die Outerwear das Herzstück jeder Barbour Kollektion, und auch die aktuelle Kollektion bleibt diesem Prinzip erneut treu. Ein so reichhaltiges Archiv aus mehr als 127 Jahren Markengeschichte eröffnet vielfältige Möglichkeiten für Neuinterpretationen von ikonischen Styles, wie z.B. Bedale und Beaufort, die beide ungefüttert und dadurch etwas kühler und besser für wärmere Monate geeignet sind als ihre traditionellen, schwereren Gegenstücke. Das von Dame Margaret Barbour entworfene und 1980 auf den Markt gebrachte Bedale Jacket war kürzer und leichter als andere Jacken seiner Art und ursprünglich fürs Reiten gedacht, aber du wirst sie ebenso gut in einer Seitenstraße in Harajuku wie auf dem Reitweg in Cheshire sehen können. Für White Label wurde das SL Unlined Bedale Jacket auf eine schlankere und modernere Passform zugeschnitten, wobei die Silhouette und die Designmerkmale des Originals, wie die unteren Blasebalgtaschen und Handwärmertaschen, beibehalten wurden.

Als die britische Ikone 1894 gegründet wurde, war es John Barbours Ziel, Fischer, Segler und Marinesoldaten auszustatten, um sie vor dem unerbittlichen britischen Wetter zu schützen, insbesondere in der Region der Inseln nahe der Nordsee. Bevor Barbour die Verwendung von gewachster Baumwolle in der Schutzkleidung populär machte, wurden die Kleidungsstücke häufig aus Wachstuch hergestellt, einem insgesamt minderwertigen Material, das anfällig für Risse und zudem weniger wasserdicht und atmungsaktiv war. Fünf Generationen von Barbour und über ein Jahrhundert später hat die Marke ihre Wurzeln in der Arbeitskleidung hinter sich gelassen und ist zu einer Art kulturellen Ikone geworden, die von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten angenommen wurde – von modebewussten japanischen Konsumenten bis hin zu Landbewohnern. Neben der öffentlichen Wahrnehmung als unbestrittene Traditionsmarke, besitzt Barbour als offizieller britischer Hoflieferant die drei Royal Warrants (= königliche Wappen). Inzwischen sind Hemden, Strickwaren, Hosen und Accessoires von Barbour ebenso gefragt wie die begehrte Outerwear.

Wenn es um Stil geht, sind die Japaner fanatisch, ganz und gar hingebungsvoll und – Achtung es folgt ein kontroverser Kommentar  ̶  die stilbewussteste Nation auf dem Planeten. Aus diesem Grund ist White Label von Barbour, das 2019 unter dem Namen »Made for Japan« eingeführt wurde, speziell auf die Japaner zugeschnitten. White Label kombiniert Bekleidungstradition mit modernen Silhouetten, die mit der gleichen authentischen Konstruktion gefertigt werden wie alle klassischen Barbour-Kleidungsstücke. Im Gegensatz zu den Hauptprodukten von Barbour, die den Schwerpunkt auf traditionelle Kleidung legen, ist White Label, das von Ian Bergin – ehemals Paul Smith und seit vielen Jahren Director of Menswear, Footwear & Accessoires bei Barbour – geleitet wird, mehr an einem Crossover mit urbaner Kleidung interessiert, was zu schlankeren und kastenförmigen Schnitten führt. Bergin versteht den Druck, der mit der Arbeit für ein Unternehmen mit einer solchen Geschichte einhergeht, erkennt aber auch einen unerschlossenen Sektor, auf der Suche nach einem neuen, zeitgemäßen Kontext für Barbour Produkte, ohne den Blick auf die Historie der Marke zu verlieren.

Barbour White Label SS ’21 ist ab sofort bei HHV erhältlich: Barbour White Label | HHV

 

Visual Content: Barbour / Mr Slowboy

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