UK Streetwear Brand Magic Castles channelt die Ästhetik des Klangs
Text: Chris Danforth
Magic Castles ist der aktuellste Neuzugang im HHV-Sortiment. Co-Founder Chris Stoker weist darauf hin, dass die Marke in erster Linie als Ausdruck einer musikalischen Ästhetik ist, die von Werbematerial wie unter anderem Zines stammt. Die daraus resultierenden Grafiken definieren die ausgefallene Bildsprache von Magic Castles, welche an überarbeitete Konzert T-Shirts sowie an selbstgenähte Pieces wie Mützen und Kimonos erinnert. Zusätzlich widerspiegelt die Bildsprache der Marke Chris Stokers Liebe zur japanischen Mode. Wir haben uns mit Chris zusammengesetzt und sprechen über die Inspiration, die hinter der Marke steckt, und darüber, wie er seine Kollektionen entwirft.
Hey Chris, kannst ein bisschen was über deinen Hintergrund erzählen? Was hast du gemacht, bevor du Magic Castles gegründet hast?
Ich habe an der Uni Design studiert, das hat aber nicht sonderlich lange gehalten, da ich nicht wirklich mit dem Herzen dabei war. Das geschah zeitgleich mit meinem Einstieg in die City-Club-Szene. Ich habe einen Job gebraucht, also fang ich an in einem Sneaker Store in Newcastle namens Aspecto zu arbeiten. Anschließend war ich Einkäuferin in einem Geschäft namens Strand. Ich habe auch eine Zeit lang für Nike in Amsterdam gearbeitet. Danach bin ich nach London gezogen, um für eine Marke namens Folk zu arbeiten. Dort habe ich Cathal McAteer kennengelernt. Er ist mein Partner bei Magic Castles und der Gründer von Folk.
Schließlich verließ ich Folk. Ich führte quasi ein Doppelleben, weil ich ein Plattenlabel hatte und nebenbei noch als DJ auflegte und wollte freiberuflich arbeiten, um meine Zeit besser einteilen zu können. Da schlug Cathal vor, dass wir gemeinsam eine Marke gründen, deren Schwerpunkt auf Musik liegt, denn das war das, was uns verband, als wir gemeinsam bei Folk arbeiteten.
Kannst du einige der Design-Referenzen hinter Magic Castles aufschlüsseln?
Jemand beschrieb uns kürzlich als modernistische Hippie-Ästhetik, was meiner Meinung nach ziemlich passend ist. Zum größten Teil ist es in Melting-Pot aus Inspirationen die wir über die Jahre gesammelt und mit Musikreferenzen versehen haben. Wir wollen, dass es zugänglich ist und eine gewisse Unbekümmertheit ausstrahlt, deshalb haben wir darauf geachtet, uns nicht zu sehr in eine Schublade zu stecken, denn das würde unsere Fähigkeit einschränken, uns in verschiedene Richtungen zu bewegen, während wir unsere eigene Nische finden. Wir haben nie schriftlich festgehalten, worum es bei uns geht. Ich habe das Gefühl, dass die Leute sich einfach auf die Frequenz einstellen, ohne dass wir ihnen irgendwelche Botschaften vorsetzen.
Wie konzipierst du eine Kollektion? Wo fängst du an?
Viele unserer Visuals stammen aus Zines, zum Beispiel diese Original-Zines von einer Party, die ein Freund von mir veranstaltet hat. Wir haben eine Kollektion für Magic Castles gemacht, die “Sensory Overload” hieß, und ich glaube, da hat es wirklich angefangen, Form anzunehmen, weil wir einen Fundus an Arbeiten hatten, aus dem wir schöpfen konnten. Seitdem gibt es einen roten Faden und eine Kollektion führt zur nächsten.
Wir haben eine WhatsApp-Gruppe. Jeder speist seine Ideen in diesen kleinen Pool ein. Eine Gruppe ist speziell für T-Shirts und eine andere Gruppe ist eher für Design und Produktion, so dass wir ständig Bilder austauschen. Dabei kann es sich um Kunstwerke, Vintage-T-Shirt-Grafiken oder Layout-Referenzen handeln. Wir setzen uns zusammen und überlegen uns, was uns am besten gefällt, und versuchen, das herauszufiltern. Dann konzentrieren wir uns in der Regel auf ein einziges Kunstwerk und entwickeln uns von dort aus weiter.
Was ist das Beste daran, eine eigene Marke zu führen?
Ich liebe es mit Leuten zusammenzuarbeiten die ich kenne. Wir wollten damit anfangen einen größeren Fokus aus Community zu setzen und von dort aus etwas aufbauen. Wir sind natürlich in einigen wirklich großartigen Geschäften, aber sie haben uns alle organisch durch unseren Output gefunden. Wir arbeiten mit unseren Freunden zusammen, und es gibt eigentlich keine Regeln dafür, wie wir zusammenarbeiten. Eine Zusammenarbeit kann zum Beispiel mit einer lokalen Bar sein, in der jeder, den ich kenne, abhängt. Solche Projekte sind ein Beitrag zu unserer unmittelbaren Community. Es gibt eine fortlaufende Zusammenarbeit mit einer Party namens Dresden, die von Ivan Smaggeh und Mabnfredas organisiert wird, und es war wirklich schön, daran zu arbeiten. Jedes Stück ist innerhalb von ein paar Stunden ausverkauft. Wir haben auch eine tolle Zusammenarbeit mit dem Love International Festival in Planung.
Hast du ein persönliches Lieblingsteil für die kommende Saison?
Ich glaube, mein Lieblingsteil ist ein mit Tinte bedrucktes Hemd, das einem Kunstwerk von Kate Gibbs entnommen ist. Sie arbeitet seit der ersten Saison mit uns zusammen und ist Siebdruckkünstlerin. Sie ist ziemlich bekannt dafür, dass sie das Artwork für die frühen Alben von ‘The Chemical Brothers’ entworfen hat. Sie gibt uns also jede Saison ein neues Kunstwerk, aus dem wir dann Elemente herausnehmen und sehen, wo es passt.
Hör dir auch die monatliche Radioshow von Magic Castles auf Soho Radio und die Playlist-Serie auf Spotify an.
Die Magic Castles Frühjahr/Sommer-Kollektion 2023 gibt es jetzt bei HHV online und im Store.