Von Strickwaren bis funktionaler Outdoorbekleidung – eine kurze Geschichte über Goldwin
Text: Moubarak Assima
Streetwear ist längst darüber hinaus, dass Grafiken auf Hoodies und T-Shirts geprintet werden. Diese Grenzen wurden von Marken überwunden, die Jahrzehnte an ihren Produkten arbeiteten. Zu diesen Marken gehört Goldwin. Goldwin ist eine Skibekleidungsmarke, welche im Jahr 1950 mit Strickwaren begann. In den 60ern fing Goldwin an Skibekleidung zu produzieren, jedoch waren sie am Anfang ihrer Reise.
Durch die Expertise, welche sie bei ihren Strickwaren hatten, produzierten sie einen Skistrickpullover, der perfekte, funktionale Voraussetzungen für die Skipiste hatte und parallel gut aussah. Goldwin war zwar am Anfang, aber machten die richtigen Schritte. Mit der Zeit arbeiteten sie mit ausländischen Materialherstellern zusammen, um die Produkte auf die nächste Stufe zu bringen.
Um uns klarere Insights von Goldwin zu verschaffen habe ich Henning interviewet – einem Mitarbeiter von Goldwin.
Moubarak: Warum heißt Goldwin “Goldwin”?
Henning: Das Unternehmen Goldwin wurde 1951 als Tsuzawa Knit Fabric Manufacturer gegründet, eine kleine Fabrik in der heutigen Stadt Oyabe. Bald jedoch kam der Gründer Tosaku Nishida auf die Idee, Sportbekleidung zu produzieren, da er einen bevorstehenden Boom der japanischen Sportkultur voraussah: Das Unternehmen wurde zu einem reinen Sportartikelhersteller und brachte 1958 die ursprüngliche Marke Goldwin auf den Markt. In Erwartung der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio änderte das Unternehmen 1963 seinen Namen in Goldwin Corporation. Sechzehn japanische Sportler gewannen bei den Spielen Goldmedaillen. Zwölf von ihnen trugen Goldwin
Moubarak: Wie ist Goldwin in Japan relevant geworden?
Henning: Die Goldwin-Gruppe hat sich im Laufe der Jahre zu einem der Global Player in der Outdoor-Branche entwickelt und ist heute an der Börse in Tokio notiert. Im Laufe der sieben Jahrzehnte war Goldwin einer Hauptprotagonisten der Gorpcore-Bewegung in Japan: Die Gruppe produziert The North Face in Japan, besitzt die Lizenzen von Woolrich, Helly Hansen, Ellesse und aus den Reihen des Unter-nehmens gingen Nanamica und North Face Purple Label hervor.
In den 1960er Jahren, als sich die japanische Skibekleidung noch in der Entwicklungsphase befand, wandte Goldwin die in der Strickwarenherstellung erworbene Stricktechnologie an und entwickelte Skipullover mit hoher Funktionalität und anspruchsvollem Design, gefolgt von einem kompletten Sortiment an Skibekleidung. Die innovativen Skipullover wurden zum symbolischen Look auf den Pisten und zogen die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich.
Seit 1987 war Goldwin offizieller Ausstatter der schwedischen Nationalmannschaft, einem der füh-renden Skiteams in Europa, und die Rückmeldungen dieser Spitzensportler haben die Produktion von Goldwin sehr bereichert.
Moubarak: Wie hat Goldwin internationale Bedeutung erlangt?
Henning: Goldwin ist zu einem internationalen Synonym für hochwertige Techwear geworden, zunächst in seinem Heimatland und dann auch in Amerika und Europa. Jeder Markt erkannte seine einzigartige Fähigkeit, technische Exzellenz mit einem anspruchsvollen und minimalen Design zu verbinden.
Im Laufe der Jahre hat Goldwin sich Technologien angeeignet, die es ermöglichen, die Skibekleidung perfekt an den Körper anzupassen und gleichzeitig das elegante Design auf ein neues Niveau zu heben. Dieses Know-how wurde dann auf ein komplettes Outdoor-, Lifestyle- und Sportkollektion übertragen.
Moubarak: Wie viele Stores gibt es weltweit?
Henning: Weltweit gibt es 5 Flagship-Stores, die Goldwin repräsentieren. Zwei davon befinden sich in Tokio. Der US-Markt wird durch unseren Store in San Francisco repräsentiert. Seit Oktober 2020 gibt es den europäischen Flagship-Store in München und im Dezember 2021 eröffnete unser neuester Store im Stadtzentrum von Peking.
Moubarak: Warum will Goldwin auf den europäischen Markt?
Henning: Die Marke Goldwin hat einen internationalen Entwicklungsplan gestartet, und der europäische Markt ist ein zentraler Bestandteil davon. In Europa arbeitet die Marke sowohl auf der Ebene des Direktvertriebs an die Verbraucher, mit dem Münchner Geschäft und dem europäischen E-Commerce, als auch auf der Ebene des Großhandels, indem sie Partnerschaften mit den besten Multi-marken-Boutiquen in Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, den Niederlanden und Skandinavien eingeht.
Moubarak: Wann begann Goldwin mit der Herstellung von Outdoor- und Lifestyle-Produkten?
Henning: Die erste Lifestyle-Kollektion haben wir bereits 2016 vorgestellt. Im Jahr 2018 hat Goldwin dann ein komplettes Rebranding vorgenommen: Mit der umfangreichen Erfahrung in der Entwicklung von High-Tech- und Performance-Skibekleidung haben wir dann begonnen, eine komplette Out-door-, Lifestyle- und Sportkollektion zu entwickeln, die die fortschrittlichsten Fertigungstechnologien mit dem japanischen, cleanen und minimalistischen Design, der Liebe zum Detail und der kompromisslosen Leistung verbindet. Die Kollektionen verbinden technisches Design mit alltäglichem Lifestyle; die Stoffe sind funktionell genug, um extremen Klimabedingungen standzuhalten, aber auch stylish genug, um in der Stadt getragen zu werden.
Moubarak: Vielen Dank für das Interview, Henning! Bis bald.
Zum Abschluss können wir mit Stolz verkünden, dass die neueste Goldwin-Kollektion im HHV Store und online erhältlich ist. Ihr solltet euch die Pieces auf jeden Fall anschauen.
Entdecke die Goldwin Kollektion bei HHV.
Visuals: Goldwin