PUMA x BUTTER GOODS
DU HAST KEINEN SPONSOR? STARTE DEINE EIGENE BRAND!
Text: Caiza Andresen
Auch wenn die heutige Sneaker-Kultur (zu der ich mich definitiv zähle) im Skateboarding verwurzelt ist, so ist das Konzept eines Skate-Schuhs doch von Grund auf anders als das, was man heute als »Grail-Hunting« bezeichnet.
Während der Sneakerhead heutzutage fast schon fanatisch versucht seine Heiligtümer um jeden Preis frisch zu halten, so ist der Skate-Schuh direkt »born to die«. Der Skate-Schuh ist für toughere Bedingungen gemacht. Skaten zerstört deine Schuhe, aber ich sehe das wie bei einem Bodybuilder, der täglich seine Muskeln beim Training quält und ihnen Risse zufügt, nur damit sie schlussendlich stärker zusammenwachsen. Wenn du deinen Schuh beim Skaten nicht über kurz oder lang Blessuren zufügst, dann machst du etwas falsch. Jeder vom Griptape geschundene Schuh ist wie eine Medaille, die dir beweist, dass dein Weg der richtige ist.
Im Nachhinein ist es ziemlich amüsant, dass als ich aufwuchs Marken wie Osiris genauso aussahen wie die Körper von übereifrigen, inzwischen leicht deformierten Bodybuildern. Allerdings hat es natürlich einen Grund, warum Old School-Skater Schuhe wie Puma Clydes, Suedes oder günstige Canvas-Schuhe mit vulkanisierten Sohlen trugen. Das Air System war noch lange nicht geboren und es war auch nicht vonnöten. Was zählte war, dass man das Board unter seinen Füßen fühlen konnte. Vergesst das nicht, denn wir werden nochmal auf das Thema Schuhe zu sprechen kommen.
Doch erstmal widmen wir uns Butter Goods. Butter Goods wurde von zwei australischen Freunden namens Matt Evans and Garth Mariano gegründet, die einmal erklärten, dass sie die Marke ins Leben riefen, weil sie nicht gut genug skateten um gesponsert zu werden. Doch bevor es soweit kam, produzierten sie VHS-Tapes mit ihren skatenden Freunden oder, im Falle von Matt, bauten schon zu High School-Zeiten ihre eigenen Boards. Daraufhin begannen beide Grafik-Design zu studieren, und sobald sie der Ansicht waren, dass ihre Skills gut genug waren, wurde Butter Goods geboren. Was sie dabei nie vergaßen, waren die australischen Skate-Brands, mit denen sie aufwuchsen.
Unglücklicherweise waren die meisten dieser Brands schon lange nicht mehr auf dem Markt, doch Butter Goods sollte es nicht so ergehen. Im Gegensatz zu ihren gefallenen Kameraden begannen sie international für Aufsehen zu sorgen. Europa, die USA und Japan hießen die Marke schnell willkommen, was den beiden auch in Bezug auf eine weitere geteilte Leidenschaft zugutekam: dem Reisen. Oder besser gesagt, dem Connecten mit Gleichgesinnten weltweit.
Der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe, ist aber nicht nur meine Bewunderung für den Geschäftssinn der beiden, ihren Hustle oder ihre Liebe zur Skateboarding-Kultur, sondern eine wirklich großartige Kollaboration zwischen Butter Goods und dem traditionellen deutschen Sportartikelhersteller Puma. Diese Kollektion besteht aber nicht nur aus einem Paar Schuhen und einem Logo-Shirt, sondern aus einer großen Auswahl aus Trainingsanzügen, Crewnecks, zwei paar fantastischen Schuhen und meinem persönlichen Favoriten, einem matchenden Set aus Poloshirt und Shorts.
Vielleicht ist es etwas um die Ecke gedacht, aber in Anbetracht seiner Verbindung zu Puma kann ich mir bildlich einen jungen und hungrigen Boris Becker vorstellen, der genau dieses Outfit rockt, während er sich seinen ersten Wimbledon-Titel holt. Pure Retro-Vibes. Genau das ist es, worum es bei dieser Kollabo geht. Wenn man an die Liebe der Butter Goods-Jungs für alte Skate-Videos kennt, erkennt man in der Kollektion genau die Ästhetik, mit denen die beiden aufgewachsen sind.
Was ich an dieser Kollektion sehr interessant finde sind die gewählten Turnschuh-Silhouetten. Hierbei handelt es sich um zwei Modelle, die man nicht gerade jeden Tag sieht, nämlich den Puma Slipstream und den Puma Basket. Releast wurde der Slipstream erstmals in den 1980ern in einer Hightop-Version. Perfekt gefertigt, um sowohl auf dem Board als auch im Alltag gut auszusehen. Erhältlich ist das Modell in zwei Farben – einem klassischen Schwarz mit grünen Akzenten und in einem crispen weißem Get-Up.
Der Puma Basket wurde schon in den 1970ern eingeführt. Damals als Basketball-Schuh beworben, wurde der Basket schnell von der bald aufkommenden HipHop-Szene zum Sneaker of Choice adaptiert – eine Szene, die auch Matt und Garth beeinflusste. Erhältlich ist dieser Schuh in »Rooibos Tea« und »Dark Denim«.
Die Urform des Skateboarding wurde zwischen den 1940ern und 1950ern geboren, während das erste der Kultur gewidmete Magazin bereits 1964 erschien. 1975 wird als grundlegendes Jahr dieses Sports gesehen, da in diesem Jahr das erste Mal die Del Mar National Championships stattfanden, bei denen spätere Legenden wie Stacy Peralta, Peggy Oki und Tony Alva teilnahmen. Die Kultur ist einen langen Weg gegangen, Trends kamen und gingen, weshalb ich auch zu Beginn dieses Textes auf die monströsen Osiris Skate-Schuhe meiner Jugend zu sprechen kam.
Aber eine Sache ist wichtig – Vergiss niemals deine Wurzeln.
Butter Goods und Puma ehren die Geschichte des Skateboardings mit ihren Retro-inspirierten Designs und Old School-Schuhmodellen, aber gleichzeitig ehren sie auch die Verbindung zwischen gleichgesinnten Individuen, die sich weltweit connecten. Und aus diesem Grund kamen zwei Skate-besessene australische Kids mit einer Marke aus dem weit entfernten Herzogenaurach zusammen…
Die Puma x Butter Goods Kollektion ist jetzt bei HHV erhältlich.
Visual Content: Oliver Kristen für HHV