Zu Besuch bei Diadora
Text: Sebastian Nicu
Rein oberflächlich betrachtet, wirkt Diadora für manche wie ein beliebiger kleiner Turnschuhhersteller unter vielen. Aber die Marke aus Italien hebt sich doch stärker von der Masse ab, als man meint. Als Diadora 1948 von Marcello Danieli gegründet wurde, lag das Hauptaugenmerk klar auf Schuhen. Kein Wunder, schließlich war Danieli gelernter Schuster. Wenige Jahre später konnte sich das Unternehmen als italienischer Marktführer im Bereich Bergstiefel etablieren.
In den 1960er Jahren begann man sich schließlich auf Skistiefel zu konzentrieren und Du fragst Dich wahrscheinlich, was das ganze bei HHV verloren hat. Relativ schnell erkannte Diadora dann, dass Skifahrer nicht nur funktionelle Schuhe brauchen: Sie wollen auch danach bei der Hüttengaudi mit den Skihasen anbandeln und dafür braucht man (wie jeder weiß) coole Schuhe. Deshalb wurde der erste Apres-Ski-Schuh erfunden. Kurz darauf stellte Diadora auch Running-, Fußball- und Tennisschuhe her, um den stilbewussten Italiener in jeder Lebenslage begleiten zu können.
So weit so gut, aber ist das wirklich alles? Das soll Diadora besonders machen? Weit gefehlt! Denn im Gegensatz zu vielen anderen Brands, geht es Diadora nicht rein um den Profit. Qualität steht hier an erster Stelle, deshalb werden die Schuhe auch heute noch im Werk in Caerano di San Marco hergestellt. HHV hatte im Herbst letzten Jahres die Chance, sich dort mal umzusehen. Nachdem wir von Venedig aus starteten und am Headquarter ankamen, wurden wir direkt herzlich empfangen und durch das Diadora Museum geführt, wo wir auch den Diadora CEO, Enrico Moretti Polegato, trafen. Außerdem gab es Schuhe, Trikots und Handwerkszeuge aus dem Gründungsjahr zu sehen. Auch liefen wir an einigen Showrooms und Büros vorbei. Schon interessant zu sehen, wie alles rund um Diadora an einem Fleck stattfindet.
Später ging es dann endlich in die Produktionshallen, wo wir die 18 Stationen kennenlernten, an denen der typische MADE IN ITALY Turnschuh per Hand hergestellt wird, den Ihr auch bei uns kaufen könnt. An einigen dieser Stationen wurden sogar noch Originalmaschinen verwendet, was durchaus beeindruckend ist.
Man kann also mit gutem Gewissen behaupten, dass Diadora sich seinen Platz auf dem Sneaker-Markt verdient hat und so schnell auch nicht verschwinden wird. Zu sehen, wo begehrte Schuhe wie die N9000 Collabos mit Raekwon oder Patta entstanden sind, war die Reise ins schöne Italien definitiv wert. Besonders die Mühe, die man sich bei Diadora macht, die Retros getreu den Vorbildern herzustellen, ist ein Punkt den Sneaker-Enthusiasten bei anderen Marken oft vermissen. Schön, dass die Wünsche der Fans in Caerano di San Marco erfüllt werden.
Entdecke Diadora bei HHV: https://www.hhv.de/shop/de/diadora
Visual Content – Diadora Werk: Oliver Kristen
Visual Content – Sneaker Shots: Maxmdy