Harmony Paris
Luxus ist keine Frage des Geldes, sondern des Moods
Words: Caiza Andresen
»Ich habe niemals Mode studiert. Ich wusste lediglich, was ich mochte und sah, dass es nicht das war, was alle anderen mochten.«
-David Obadia (Gründer und Artistic Director von Harmony Paris)
Ich begann vor acht Jahren in der Mode-Industrie zu arbeiten. Mein Interesse an dieser Kunstform und den vielen Kulturen, die damit Hand in Hand gehen wurde jedoch schon viele Jahre vorher geweckt. Nicht gerade unwichtig für mein Training in der Kunst der Klamotten war eine Website namens tumblr. 2007 als Microblogging und soziales Netzwerk gestartet, bot tumblr dem Nutzer eine Dashboard-Oberfläche zum Rebloggen des Contents anderer User. Die einfachste Art des Bloggens. Durch die simple Suche nach einem Hashtag machte man sich auf die Reise in eine Welt unzählbarer Impressionen voll purer Ästhetik. Screenshots aus Filmen, Interviews aus längst vergangenen Zeiten, Behind the Scenes-Bilder vom Dreh eines Musik-Videos… Nicht viel Information, aber die Bilder sprachen für sich selbst. tumblr half dir einen Mood zu erstellen, der dich repräsentiert, der deine Persönlichkeit zeigt. Wer von tumblr geschult wurde, hat heutzutage, sofern er im Bereich Mode arbeitet, definitiv einen Vorteil bei meinem persönlichen Favoriten des kreativen Prozesses: dem Moodboard. Ein Moodboard, für euch Sterbliche, ist eine visuelle Präsentation, eine Kollage von Bildern, Texten und Objekten in Komposition. Der Zweck ist die Ordnung von Ideen für eines der vielen Projekte an denen man arbeitet.
Bevor ich Harmony Paris kannte, kannte ich bereits David Obadia. Sein Instagram-Account wurde mir von einem Freund vorgeschlagen und sofort war ich an meine Zeiten bei tumblr erinnert. Dieser Account sprüht vor Moods. Jack Nicholson beim Rauchen einer Zigarre, während er eine gelbe Sonnenbrille und einen weißen Fischerhut trägt, Ralph Lauren im All-Over-Jeans-Look auf einem Ausritt, ein junger Al Pacino. Was wirkt, als wäre es »out of context«, wird jedoch zu einem Gesamtbild, zu einer Identität. Einer Identität geprägt von einer zeitlosen Coolness. Nichts wirkt erzwungen.
Als ich den Namen David Obadia googelte, wurde mir klar, dass er derjenige war, der vor einigen Jahre die Brand Brooklyn We Go Hard ins Leben rief. Jeder Mode-Freund erinnert sich sicher an Sweatshirts, auf denen der Slogan »Brooklyn parle Français« prangte oder an die großartigen Puma x BWGH Kollabos von vor einigen Jahren. »Brooklyn parle Français« stand für einen bestimmten Vibe, einen kosmopolitischen Vibe. Genau dieser Vibe manifestiert sich in Harmony Paris, das 2014 gegründet wurde. Wer sowohl David, als auch Harmony bei Instagram folgt, dem werden die Gemeinsamkeiten auffallen. Eine anspruchsvolle Stimmung mit einem europäischen Flair. Selbst beim Anschauen seines Feeds, kommt in mir das Verlangen auf, Cannes zu besuchen.
Bei Harmony spürt man starke High Fashion Vibes. High Fashion aus der Schmiede von jemandem, dessen Wurzeln in Streetwear liegen, jemandem, der Bewunderung für Shawn Stüssy und James Jebbia hat. Übrigens arbeitete David zeitweise für Stephane Ashpool bei Pigalle. Durch seine Evolution wird klar, warum Harmony das ist, was es ist. Ich habe gelesen, dass David niemals seine Streetwear-Wurzeln vergessen will. Dass er diese Wurzeln als etwas sieht, die ihm auch heute, obwohl es bei Harmony nicht um Graphic Tees und Turnschuhe, sondern um Blazer, Strickwaren und Mäntel, geht, Kraft gibt.
Das Fundament von Harmony hat drei Säulen, die die Marke definieren:
1. Exzellenz in niedriger Stückzahl
Harmony interpretiert und modernisiert »Daily Essentials« neu, um dem Kunden dabei zu helfen, die perfekte Garderobe aufzubauen. Die limitierten Stückzahlen entsprechen hierbei nicht nur den höchsten Standards, sondern auch der Zeitlosigkeit.
2. Der Ansatz, Luxus neu zu definieren
Harmony setzt Luxus nicht mit einem hohen Preis gleich. Im Fokus steht die Qualität.
3. Transparenz in der Manufaktur
Der Großteil der Ware wird in Europa aus hochqualitativen Materialien gefertigt, wobei darauf geachtet wird, in fairen Familienunternehmen zu produzieren, die auch regelmäßig vom Harmony Team inspiziert werden.
Harmony ist luxuriöse Streetwear, aber nicht im Sinne eines Jogginganzuges voller Gucci Logos oder eines Turnschuhs, den lediglich der Louis Vuitton Schriftzug von einem New Balance unterscheidet, der aber vermutlich mehr kostet als die meisten von uns monatlich an Miete zahlen. Wo wir gerade von Turnschuhen sprechen: Auch heute ist Harmony noch verbunden mit diesem speziellen Bereich der Street Culture und releaste zuletzt Kollabos mit sowohl Puma als auch Asics.
Harmony ist anspruchsvoll. Eine eigene Stimmung, erträumt von jemanden, der mit Streetwear aufwuchs und sich schon früh dagegen entschied, einen vorgegeben Weg zu gehen und stattdessen seinen eigenen ging. Gesegnet mit der Attitüde einer Prinzessin Diana in einer College-Jacke, eines jungen David Beckham, James Gandolfini, der der Kamera den Mittelfinger zeigt oder Jude Law in »Der talentierte Mr. Ripley«.
Harmony Paris ist jetzt bei HHV erhältlich und natürlich habe ich ein paar Empfehlungen für euch:
Presley USA Sweatpants (Die Zeit der Trackpant ist vorbei. Sweatpants sind zurück.),
Das wahnsinnig gute Tao Polo (gefertigt aus 100% Baumwoll Terry Cloth)
und das Positano Sporting Club Tee.
Zum gesamten Sortiment geht’s hier lang: Harmony | HHV
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