New Brand: Gramicci
Text: Caiza Andresen
Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich bis Mai letzten Jahres nichts von Gramicci wusste, als die Stüssy Collab, bestehend aus zwei verrückten, lauten Zip-Off-Cargo-Hosen, erschien.
Schande über mich. Aber anders als wenn man ein Mädchen auf einer Party trifft, ihren Namen vergisst und wenn man sie wiedersieht, versucht, die Tatsache zu umgehen, dass man sich nicht an ihren Namen erinnern kann, was oft sehr peinlich endet, habe ich nicht versucht, so zu tun, als ob ich vorher etwas wüsste.
Ich habe recherchiert und obwohl ich schon weit über dreißig bin, habe ich etwas Neues gelernt. Ich habe meinen Kumpel James Harris (@doctortaco) gefragt, weil ich weiß, dass er große Begeisterung für das Klettern und die Mode hegt. Sehr große Begeisterung für Mode. (Hört euch den großartigen Throwing Fits Podcast an und werdet Patreons, meine Freunde).
Gramicci versetzt James in seine Kindheit zurück, als er das erste Mal das Logo der Marke alias »the crazy little dude« in den Surfmagazinen seines Vaters in den 90er Jahren sah. Er entdeckte es später dann in Japan in Geschäften wie Beams wieder und bemerkte, dass die Marke, obwohl sie eher unter dem Radar war, in Japan immer noch als Lifestyle- und Aktivsportmarke aufpoppte. Meine Freunde, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber rechnet einfach mal nach: 90er Jahre plus aktiver Sport plus ein Daumen hoch aus Japan… Das ist eine Rechnung, die aufgeht.
Aber wie hat diese Marke angefangen? Einige von uns erinnern sich gerne an die Tage, bevor das Label »Streetwear« auf alles geklebt wurde, was irgendein untalentierter Typ verkaufen wollte – das sind die Tage von Gramicci. Die lehrbuchmäßige Evolution dessen, was wir heute tragen, geht so: Surfwear wurde zu Clubwear. Clubwear wurde zu Streetwear.
Damals war es Surf- und Activewear, die von den richtigen Leuten getragen wurde. Sie war dadurch gekennzeichnet, wer sie trug, und nicht dadurch, was auf einem Aufdruck auf dem Kleidungsstück selbst geschrieben stand.
Und im Fall von Gramicci ging es auch um Qualität. Durch die Liebe des Gründers Mike Graham zum Klettern und das Bedürfnis, die richtige Kleidung dafür zu haben, wurde die Idee von Gramicci im Jahr 1982 geboren. Woher kommt eigentlich der Name? Die Geschichte besagt, dass es nur die italienische Art ist, Graham zu sagen.
Was ihr Produkt auszeichnete, war der Ansatz, ein jüngeres Publikum zum Aktivwerden zu bewegen. Wenn man klettern will, braucht man eine Erweiterung im Schrittbereich der Hose für zusätzliche Bewegungsfreiheit. Dies und der bereits angebrachte Nylongürtel wurden zu typischen Features der Marke und sind Merkmale, die einem heute in den Sinn kommen, wenn man diesen stilvollen, italienisch klingenden Namen hört.
Das Logo, das wie ein noch verrückterer Verwandter des »Stüssy Tribe Man« aussieht (aber nicht so verrückt wie der »Hatchet Man«, der durch die Insane Clown Posse berühmt wurde.), wurde bald von der reinen Aktiv- und Sportkleidung in die Garderobe cooler Typen der 90er Jahre übernommen.
Und auch wenn es in den letzten Jahren ruhig um die Marke geworden ist, haben wir schon gehört, dass die Marke nicht schläft und eine kontinuierliche Kultanhängerschaft in Japan hat. Wenn man sich das Sortiment von Gramicci bei HHV anschaut, spürt man immer noch die Mischung aus sportlicher Kleidung zum Klettern und Streetwear.
Ich zeige euch mal meine Lieblingsteile:
»Boa Fleece Jacket«
Dieses Fleece Jacket, das übrigens durch seine Raglanärmel eine perfekt entspannte Passform hat, ist das eine Fleece, das du wirklich brauchst, auch wenn du schon mehrere Fleeces zu Hause hast. Dieses Fleece verkörpert Minimalismus wie kein anderes, während es mit seinem kleinen Flag Label gleichzeitig subtil aber klar den »If you know you know«-Vibe mitbringt. Wähl beige oder geh undercover in ganz schwarz.
Etwas Layering gefällig?
»Mock Neck«
»Wool Blend Pants«
Die Hosen wurden mit jeder Saison auffälliger und weiter, so auch diese garngefärbte mit Karomuster in bräunlichen Tönen, die zu einem schönen Spaziergang durch den Park passen. Ausgestattet mit dem charakteristischen eingebauten Nylongürtel, einer entspannten Passform und spitz zulaufenden Beinen sind sie einfach perfekt.
Und jetzt kommen wir zu meinem absoluten Lieblingsteil:
»Wool Blend Coaches Jacket«
Das ist kein Coach Jacket. Während ein Coach Jacket für mich immer zu freizeitmäßig wirkt, orientiert dieses hier sich eher an klassischen Wollmänteln. Mäntel sind mit Abstand mein liebstes Kleidungsstück. Es ist eine ständige Umarmung, wenn einen sonst niemand umarmen will. Es ist das, was einem Umhang am nächsten kommt. Es ist einfach toll, einen Mantel zu tragen. Und dieser hier gibt dir alles, was du brauchst.
Ach, übrigens – Da ich ja vorhin das »Boa Fleece Jacket« erwähnte:
»Boa Fleece Pullover Shirt«
Erhältlich in beige und oliv. Schau dir nur mal die Knöpfe am Hals an, das ist mal was anderes.
Gramicci hat es sich zum Ziel gemacht, dir die perfekte Kleidung für eine abenteuerliche Zeit nicht nur in der freien Natur, sondern überall und jederzeit zu geben. Das Schöne an Streetwear war schon immer, dass Elemente von Kleidung, die speziell für den Sport oder für Outdoor-Aktivitäten entworfen wurden, auf Alltagskleidung angewandt werden. Gramicci ist ein perfektes Beispiel und ich kann dir nur empfehlen, einen Blick auf die gesamte Auswahl hier bei HHV zu werfen: Gramicci | HHV
Visual Content: Gramicci / HHV