PUMA x Black Fives
The Revolution Happened On The Court
Words: Caiza Andresen
»Die Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen werden.
Sie werden sie dir nicht auf einem Silbertablett reichen.«
Diese Zeilen waren ein Weckruf. Nicht der erste, aber ein wichtiger. 1971 von Gil Scott-Herron veröffentlicht, war dieser Song ein Aufruf, die Passivität abzulegen und aktiv am Kampf um Gleichberechtigung teilzunehmen. Keine Hilfe und vor allem keine Freiheit wird einem einfach so gegeben, während man entspannt in seinem Sessel sitzt und auf den Fernseher starrt. Der Kampf findet nicht in den Medien statt, die eine Scheinwelt aus Seifenopern und Werbespots bieten. Aber trotzdem gibt es Möglichkeiten, Zeuge der Revolution zu werden. Die Revolution kann kapern. Sie kann entern. Kein TV-Produzent würde ihr jemals ein Forum bieten, aber sie können die Message nicht stoppen, wenn jemand das Spotlight, das gerade auf ihn gerichtet ist, nutzt, um einer größeren Sache zu dienen.
Als im Jahre 1968 die Olympischen Spiele in Mexiko stattfanden, war, wie so oft, die Welt ein Pulverfass. Dies galt besonders für die USA. Drei Jahre zuvor wurde Malcolm X getötet, nur ein paar Monate vor den Spielen wurde Martin Luther King erschossen. Huey Newton, einer der Gründer der Black Panther Party for Self-Defense war gerade zu Gefängnis verurteilt worden und bis zum Tode Fred Hamptons durch die Hand der Polizei von Chicago waren es noch wenige Monate. In besagtem Jahr gewannen zwei Athleten, Tommie Smith und John Carlos, beide Afro-Amerikaner, Bronze und Gold im 200 Meter-Lauf. Als sie das Sieger-Podest betraten, wussten sie, dass es um mehr als ihren sportlichen Verdienst ging. Sie nahmen die Medaillen mit nichts als Socken an den Füßen entgegen, während sie ihre Puma Schuhe in den Händen hielten. Als die Welt auf sie schaute und sie für ihre sportlichen Leistungen ehren wollte, hoben sie ihre in schwarze Lederhandschuhe gekleideten Fäuste und brachten die Revolution in die Haushalte der Nation. Ihre schwarzen Socken symbolisierten schwarze Armut, der schwarze Schal von Smith stand für schwarzen Stolz, Carlos‘ geöffnete Trainingsjacke galt der Arbeiterklasse, seine Perlenkette trug er als Symbol für all diejenigen, die »gelyncht und getötet wurden. Diejenigen, die für die nicht gebetet wurde als sie gehängt oder geteert wurden. Für all die, die von den Sklaven-Schiffen geworfen wurden.« Sie kam durch die Hintertür, getarnt hinter der Fassade der Unterhaltung und des Sports, doch die Revolution stand im Rampenlicht.
Lange vor Olympia 1968 war die Zeit der Black Fives. Dies war eine Zeit, in der es im Sport eine strikte Trennung zwischen Weißen und Schwarzen gab. Black Fives steht für afro-amerikanische Basketball Teams aus der Zeit zwischen 1904 und 1950. Im Jahr 1904 wurde erstmals dieser noch neue Sport der schwarzen Bevölkerung in größerem Rahmen nahegebracht. Es sollten jedoch noch fast 50 Jahre vergehen, bis die NBA schwarze Sportler in ihre Teams aufnahm. Die ersten Black Five Teams wurden in New York, Chicago, Pittsburgh, Washington und Cleveland gegründet. Edwin Harrison, heute als »Großvater des schwarzen Basketballs« bekannt, war zu dieser Zeit Sport-Lehrer und verbreitete Basketball unter seinen Schülern in Washington, D.C.
Die Liga expandierte immer mehr und durch das Aufkommen von YMCAs in den Städten boten sich nun auch mehr Trainingsmöglichkeiten für die neuen Talente. Teams wie die Big Five der Howard University oder die Monticello Athletic Association stiegen schnell zu den erfolgreichsten Teams auf. Ein Team, das sich schnell einen Namen machte, waren die Rens, benannt nach dem Renaissance Casino and Ballroom in Harlem, wo auch ihre ersten Spiele ausgerichtet wurden. Das bedeutete auch, dass Musiker wie Ella Fitzgerald, Count Basie und Duke Ellington vor ihren Spielen performen. Mit Aufkommen der Großen Depression 1929 und dem Niedergang der Dance Halls begannen Teams wie die Rens auf Tourneen zu gehen um dem Publikum ihre Talente zu zeigen. Einige Spieler aus der Chicago Black Fives Liga wurden später als die Harlem Globetrotters bekannt und wurden oft am gleichen Abend wie weiße NBA Spiele gebucht. Und das aus dem einfachen Grund, dass sie mehr Publikum anzogen.



Rassistische Ungerechtigkeit endete nicht, als die NBA den ersten schwarzen Spieler unter Vertrag nahm. Was jedoch endete, war die Ära der Black Fives. Die durch ihre bloße Existenz ein politisches Statement waren, genauso wie das, was 1968 in Mexiko geschah. Die Black Fives waren ein Zusammenschluss von Talenten, denen das Recht genommen wurde, im Sport zu konkurrieren, und die die Dinge selbst in die Hand nahmen, indem sie eine Liga gründeten, die einige der größten Talente einer weltweit geliebten Sportart hervorbrachte und die Sportwelt für immer veränderte.
Die Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen werden. Das stimmt. Aber dieser Teil der Geschichte hatte ein Publikum und darf niemals vergessen werden. Aus diesem Grund hat sich PUMA mit der Black Fives Foundation zusammengetan, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese Geschichte zu erforschen, zu erhalten, sie darzustellen, sie zu lehren und sie vor allem zu ehren.
Hier geht es zur PUMA x Black Fives Kollektion und dem neuen Black Fives Suede Classic: PUMA x Black Fives | HHV
Visual Content: Archivbilder der Black Fives Basketballteams (Lizenzrechte vorhanden) / Fotos: Maxmdy – Video: Tobias Lienig / Konzept: Caiza Andresen